Arbeitswelt & Karriere

Diese Finanz-Jobs versprechen die besten Gehälter

Seit es mit der wirtschaftlichen Entwicklung abwärts ging und viele Unternehmen den Gürtel enger schnallen mussten, geht es mit dem Bedarf an Finanz-Fachkräften schlagartig aufwärts. So könnte man grob die Korrelation zwischen konjunktureller Abkühlung und dem damit einhergehenden verstärkten Kostenbewusstsein in den Firmen beschreiben.

Anders ausgedrückt: Mit knapp 34.000 gesuchten Stellen im Bereich Finanzen verzeichnet der Hays-Fachkräfte-Index seit seiner Ersterhebung im Jahr 2015 im ersten Quartal 2023 einen Rekordwert. Noch nie war die Nachfrage nach Zahlenjongleurinnen und -jongleuren wie Wirtschaftsprüfern (+ 49 Prozentpunkte auf 192 Prozent), Controllerinnen (+ 43 Prozentpunkte auf 169 Prozent) oder Compliance-Managern (+ 35 Prozentpunkte auf 273 Prozent) derart hoch. Diese Entwicklung, zusätzlich befeuert durch die Inflation, treibt aber auch die Gehälter der Finanzfachkräfte in die Höhe.  In welchen Finanz-Jobs sich am meisten verdienen lässt und welche Faktoren die Vergütung aktuell am stärksten beeinflussen, haben wir basierend auf dem druckfrischen Finance-Gehaltsreport zusammengestellt.

Buchhaltungsfachkräfte – Fachkräftemangel steigert Gehaltsaussichten

Immer wieder ist die Rede davon, dass das Berufsbild des Finanzbuchhalters und der Finanzbuchhalterin nicht mehr lange existieren wird. Schließlich werden einfache, sich wiederholende Aufgaben im Accounting zusehends automatisiert. Accounting-Fachkräfte, die jetzt zusätzlich in digitale Kompetenzen (z. B. Umgang mit speziellen digitalen Tools) investieren, werden voraussichtlich künftig mit einem kräftigen Gehaltsplus belohnt. Auch deshalb, weil selbst bei klassischen Buchhaltern und Buchhalterinnen das Angebot am Markt langsam knapp wird. Laut Hays-Experten und -Expertinnen stehen die Chancen auf ein verbessertes Gehalt so gut wie lange nicht mehr. Junior Buchhalter und Buchhalterinnen mit bis zu zwei Jahren Berufserfahrung verdienen zwischen 44.000 und 58.000 EUR. Nach etwa drei Jahren im Job können sie sich bereits über ein Jahresgehalt von bis zu 78.000 EUR freuen.

Fachkräfte im Controlling – Digitales Know-how zahlt sich aus

Volatile Märkte rufen verstärkt Fachkräfte im Controlling auf den Plan. Denn gerade im Umfeld immer kürzerer Innovations- und Entwicklungszyklen müssen Unternehmen schnell reagieren. Dafür brauchen sie verlässliche sowie solide Forecasts und Planungsgrundlagen. Gleichzeitig wird genau diese Kernaufgabe für Controllerinnen und Controller immer herausfordernder, da Prozesse verschlankt und digitalisiert werden müssen. Zahlenwächterinnen und -wächter mit entsprechendem digitalem Know-how haben hervorragende Jobperspektiven mit lukrativen Gehaltsaussichten. Laut den befragten Hays-Expertinnen und -Experten verdienen Berufseinsteigende mit zwei Jahren Berufserfahrung zwischen 46.000 und 64.000 EUR Jahresgehalt. Für erfahrene Controlling-Fachkräfte sind bis zu 86.000 EUR im Jahr drin. Und wer mehr als sechs Jahre an Erfahrung mitbringt, kann bis zu 125.000 EUR pro Jahr einstreichen.

Fachkräfte im Risikomanagement – die dünne Linie zwischen Gefahr und Chance

Risikoberichte sind unerlässlich, um Unternehmen vor unzähligen Gefahren, wie zum Beispiel Cyberattacken oder Fachkräftenot, frühzeitig zu informieren. Fachkräfte im Risikomanagement obliegen der schwierigen Aufgabe, solche Szenarien in Wahrscheinlichkeiten zu übersetzen. Daher arbeiten diese Managerinnen und Manager aktuell auf Hochtouren und sind überaus gefragt. Im Vergleich zu der Kollegschaft mit anderen Aufgaben-Schwerpunkten verdienen sie, aufgrund der hohen Relevanz für das Unternehmen, auch entsprechend mehr. Junior Managerinnen und Manager mit weniger als drei Jahren Berufserfahrung steigen bereits zwischen 51.000 und 66.000 Jahresbrutto ein. Auf der Senior-Ebene können sich Manager und Managerinnen mit mehr als sechs Jahren Berufserfahrung über 91.000 bis 129.000 EUR Jahresgehalt freuen.

Fachkräfte im Treasury – trotz Inflation ein hohes Gehalt

Im Bereich Treasury geht es um Cash und Liquidität sowie die Optimierung des Working Capital. Kein Wunder also, dass erst die Krise die Wichtigkeit der Aufgaben von Fachkräften im Treasury so richtig deutlich gemacht hat. Das hat sich ebenfalls in der gestiegenen Anzahl der Stellenausschreibungen für Treasury-Managerinnen und -Manager sowie deren Gehälter gezeigt. Zwar liegen Einstiegsgehälter für Junior Fachkräfte im Treasury mit zwei Jahren Berufserfahrung zwischen 48.000 und 66.000 EUR Jahresgehalt, wer diesem Beruf aber treu bleibt und fünf Jahre Erfahrung vorweist, kann schnell große Gehaltssprünge bis 86.000 EUR im Jahr machen. Auf der Leitungsebene im Bereich Treasury sind bis zu 225.000 EUR im Jahr drin.

ESG-Managerinnen und -Manager – der Shooting Star unter den Finanzfachkräften

Kaum eine Berufsgruppe hat im vergangenen Jahr so an Bedeutung gewonnen, wie die Fachkräfte im ESG-Management. Das liegt zum einen daran, dass Unternehmen im kommenden Jahr dazu verpflichtet sind, Reports über nichtfinanzielle Assets anzufertigen. Sie müssen darlegen, inwiefern sie Umweltthemen, soziale Belange oder auch Diversität in ihre Geschäftsabläufe integrieren. Zum anderen ist dieser Aufgabenbereich so neu, dass die Ausbeute an geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten am Markt noch verschwindend gering ist. Entsprechend hoch ist auch das Gehalt, mit dem Unternehmen diese rare Spezies zu ködern versuchen. Laut des vorliegenden Reports können ESG-Managerinnen und -Manager innerhalb des Bereichs Corporate Finance mit den stärksten Gehaltszuwächsen rechnen. Junior Managerinnen und Manager steigen mit Gehältern um 50.000 EUR ein, einige weitere Berufsjahre bringen bereits ein Plus von 50 Prozent. Und das Senior Management erhält bis zu 128.000 EUR Jahresgehalt – so die Prognose basierend auf der aktuellen Attraktivität und Nachfrage nach diesen Expertinnen und Experten.

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