Hays' Corner: Pioniere der Tiefsee

Wie sieht es in 4.000 Metern Tiefe aus? Welche Lebewesen sind dort zu finden? Wie ist der Boden beschaffen? Es ist erstaunlich, wie wenig Antworten es auf diese und ähnliche Fragen zur Tiefsee gibt. „95 Prozent sind noch vollkommen unbekannt, sogar der Mars ist besser erforscht“, erklärt Gunnar Brink, Projektleiter der ARGGONAUTS, einer Gruppe von Forschern am Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung in Karlsruhe. Sie nehmen als einziges deutsches Team am internationalen Shell Ocean Discovery XPRIZE teil, bei dem die Erkundung der unbekannten Tiefseewelt im Mittelpunkt steht.
Die Mission der ARGGONAUTS ist eine der Superlative. Sowohl was die Zeit als auch was das Budget angeht. Vor allem aber ist es die Aufgabe selbst, die Vermessung der Tiefsee, bei der es knifflige Fragen zu lösen gilt: Tausende Meter unter der Wasseroberfläche ist es stockdunkel und der Wasserdruck ist enorm. „Außerdem müssen Gerätschaften erstmal hinaus auf hohe See transportiert werden, das war bislang ein großer Kostenfaktor“, erklärt Brink. Die Lösung der ARGGONAUTS: Jeweils ein unbemannter Katamaran schleppt je eine Tauchdrohne hinaus aufs Meer. Dann wird diese abgeworfen und vom Fahrzeug an der Oberfläche durch Schall gesteuert.
Bitte aktiveren Sie die functional Cookies und laden die Seite neu, um den Inhalt zu sehen.
Cookie-Einstellungen anpassenInnovative Lösung zur 3D-Kartierung des Meeresbodens
Über 30 Experten aus Bereichen wie Maschinenbau, Kartografie und Informatik arbeiten zusammen an dieser neuartigen Lösung zur 3D-Kartierung des Meeresbodens. „Dafür braucht es hochspezialisierte Troubleshooter, die die Herausforderung nicht scheuen“, so Brink. Vor gut einem Jahr suchte er einen Informatiker solchen Formats. Nach einem ausführlichen Briefing fand Hays mit Ralph Schönfelder einen perfekt ins Profil passenden Kandidaten. Der 44-jährige Spezialist für die Entwicklung und Anwendung neuer Technologien war auf Anhieb begeistert: „Mich reizte vor allem auch der interdisziplinäre Charakter der Aufgabe.“ Projektleiter Brink wiederum wollte Schönfelder unbedingt mit an Bord haben: „Einen industrieerfahrenen Informatiker zu finden, der sich gleichzeitig sehr gut mit Hardware und Sensoren auskennt und auch noch vom ersten Tag an komplexe Software produktiv entwickeln kann – das war ein absoluter Glücksfall für uns.“
Gut ein Jahr später ist Schönfelder aus dem Projekt nicht mehr wegzudenken. „Wir freuen uns, ein so innovatives Projekt unterstützen zu können“, betont Frank Schabel, Head of Marketing/Corporate Communications bei Hays. „Wir drücken den ARGGONAUTS auch weiterhin fest die Daumen für ihre Mission.“ Und die Chancen stehen gut, dass diese die Karlsruher Crew noch sehr weit führen wird.
Beim Shell Ocean Discovery XPRIZE haben sie nun den Einzug ins Finale geschafft und gehören zu den neun besten aus ehemals 32 Teams. Bei den ersten Feldtests in 2.000 Metern Tiefe konnten die Tauchdrohnen überzeugen, im Finale im Herbst geht es dann hinunter in die doppelte Tiefe.