Hays' Corner: Qualifikationslücke vergrößert sich weltweit

Zu diesem Thema hat Hays in Zusammenarbeit mit Oxford Economics den fünften Hays Global Skills Index in Folge erstellt.
Der Hays Global Skills Index 2016 basiert auf einer Analyse der Arbeitsmärkte in 33 Ländern weltweit. In Deutschland ist der Druck auf die Gehälter in Industrien mit hohem Qualifikationsniveau mit Abstand am höchsten. Hier liegt der errechnete Wert des Index bei 9,9 von zehn Punkten. Insgesamt ist der Lohndruck bei hoch qualifizierten Berufen über alle Branchen hinweg mit 6,6 Punkten groß. Zudem leidet der deutsche Arbeitsmarkt aufgrund strenger gesetzlicher Rahmenbedingungen unter mangelnder Flexibilität (Wert: 6,7).
Ungleich entspannter präsentieren sich der Schweizer und der österreichische Arbeitsmarkt, die beide insgesamt weniger unter Druck stehen als der deutsche. In der Schweiz bewegt sich nur der allgemeine Druck auf die Gehälter in einem kritischeren Bereich (Wert: 6,4). In Österreich sieht dies anders aus: Hier liegt der Gehaltsdruck über alle Branchen und Berufe hinweg bei einem hohen und damit kritischen Wert von 8,2 Punkten. In Branchen, die hoch qualifizierte Mitarbeiter benötigen, liegt er bei 7,2. In der Schweiz dagegen hat der Index in dieser Kategorie nur einen Wert von 5,2 ermittelt.
Neben der Bewertung der Arbeitsmärkte der Länder zeigt der Report auf, dass Automatisierung und Robotertechnik weltweit das Potenzial bieten, den Mangel an qualifizierten Fachkräften auszugleichen und den Arbeitsmarkt zu beeinflussen. So übernehmen diese Technologien zunehmend auch nicht routinemäßige Aufgaben wie das Verfassen von Rechtstexten oder die Erstellung von Diagnosen. Dadurch ersetzen Roboter zum Teil die weltweit fehlenden Qualifikationen.
Im Hays Global Skills Index werden für jedes Land Noten von 0 bis 10 vergeben, mit denen die Bedingungen auf dem jeweiligen Arbeitsmarkt bewertet werden. Die Note berechnet sich auf der Grundlage einer Analyse von sieben gleich gewichteten Indikatoren. Jeder Indikator steht für einen eigenen Arbeitsmarktfaktor wie zum Beispiel Bildungsniveau, Flexibilität des Arbeitsmarktes und Lohndruck.