Die Zukunft bleibt spannend – und extrem herausfordernd!

Mein letzter Blogartikel endete mit dem Satz: „Die Zukunft bleibt spannend“. Spannend im Hinblick darauf, wie die Arbeitswelt künftig aussehen wird, wie Mitarbeitende mit den neuen Freiheiten umgehen werden und wie sich das Führungsverhalten in den Unternehmen verändern wird. Neben den Dimensionen Arbeitsort (Remote vs. Office) und (flexiblen) Arbeitszeiten werden sich auch einige andere Dinge grundlegend ändern.
Die Welt dreht sich immer schneller und die Unternehmen sind gezwungen, sich deutlich schneller an neue Marktgegebenheiten anzupassen. Unternehmen müssen ihre Produktentwicklungszyklen deutlich beschleunigen. Was gestern noch „in“ war, ist heute schon „out“. Dieser Zyklus wird immer kürzer und setzt die Unternehmen verstärkt unter Innovationsdruck. Die Herausforderung ist allerdings nicht neu, sondern gewinnt nur weiter an Dynamik.
Neu sind viele andere Faktoren, auf die Unternehmen kurzfristig reagieren müssen. Anfang 2020 war es der erste Corona-Lockdown, der für viele Unternehmen zur Existenzfrage wurde. Nur wer schnell und flexibel reagieren konnte, hat die Phase gut überstanden. Einige Unternehmen haben sogar durch schnelles Reagieren wirtschaftlich in der Krise gewonnen. Nun stellt der Ukraine-Krieg die Unternehmen vor unsichere Zeiten. Was passiert, wenn Russland von heute auf morgen das Gas abdreht? Ein Szenario, das aufgrund seines wirtschaftlichen Ausmaßes vor ein paar Jahren noch undenkbar gewesen wäre. Die Lehre für Unternehmen daraus lautet:
Nichts ist unmöglich, einzig unsere menschliche Vorstellungskraft hindert uns manchmal daran, mögliche Entwicklungen frühzeitig zu erkennen.

Was bedeutet das für die Unternehmen? Die Aufbau- und Ablauforganisationen sollten so flexibel sein, dass Projekte schnell umgesetzt und Entscheidungen schnell getroffen werden können. Hier spielt das Thema Agilität eine immer größere Rolle! Interdisziplinär und divers zusammengestellte Teams mit eigener Entscheidungsbefugnis können hier ein wichtiger Schlüssel sein, um schneller, besser und innovativer zu werden. Durch den interdisziplinären Ansatz sind direkt alle relevanten Stakeholder involviert und Themen werden direkt von Anfang an aus verschiedenen Blickrichtungen diskutiert. Diversität erhöht nachweislich die Entscheidungsqualität und Entscheidungen werden auf der Ebene getroffen, die den Sachverhalt am besten beurteilen kann. Ein schöner Nebeneffekt: Mitarbeitende sind von Beginn an eingebunden und erfahren dadurch echte Wertschätzung.
Zudem wird es immer wichtiger, wie stark eine Organisation einatmen und ausatmen kann. Auf welche Partnerschaften kann ich zuverlässig zurückgreifen, wenn ich verstärkt Support brauche – z. B. bei der Vergabe von Werkverträgen, der Beratung zu spezifischen Themen oder auch wenn es nur um die Bereitstellung externer Spezialistinnen und Spezialisten geht? Das Thema Kunden-Lieferanten-Beziehung wird hier immer wichtiger. Vertrauen spielt dabei eine entscheidende Rolle und die Beziehung geht im Optimalfall deutlich über transaktionale Geschäftsabwicklungen hinaus. „Life-Long Partnership“ wird hier immer mehr an Bedeutung gewinnen. Am Ende werden nicht die Unternehmen am erfolgreichsten sein, die ihre Lieferantenunternehmen bis zum letzten Tropfen ausquetschen. Erfolgreich werden diejenigen sein, die strategisch mit ihnen zusammenarbeiten – indem sie z. B. kurzfristig Herausforderungen meistern, langfristig voneinander lernen und den herausfordernden Weg gemeinsam gehen

Die Zukunft bleibt spannend. Wie wird die Zusammenarbeit innerhalb der Organisationen funktionieren? Wie wird bzw. bleibt man attraktiv für seine Mitarbeitenden und bleibt dennoch, oder gerade auch deshalb, wettbewerbsfähig durch deren gute Leistungen?
Wie kann es Unternehmen gelingen, sich auf die Zukunft einzustellen, um die Anforderungen der Märkte (über-)erfüllen und auf künftige Krisen schnell und flexibel reagieren zu können? Es bleibt spannend und es gibt viel zu tun…