Schon gewusst?

Dopamin – einem Stoff auf der Spur

Ohne Durchhaltevermögen kein Erfolg. Der Frage, woher die Motivation dafür kommt, geht Prof. Dr. Ilona Grunwald Kadow, TU München, nach. Eine wesentliche Rolle spielt der Botenstoff Dopamin.
Eine wichtige Protagonistin für die Forschung: Drosophila melanogaster. Denn das Gehirn der Fruchtfliege hat wesentlich weniger Nervenzellen als das von Menschen. Das macht es einfacher, die Prinzipien neuronaler Schaltkreise zu verstehen. Angelockt vom Duft von Essig oder Obst laufen die Fruchtfliegen im Versuch immer schneller. Ihrem Ziel kommen sie aber nicht näher, denn sie sind fixiert und rennen auf einem Ball. Mit ihren Experimenten konnte die Neurobiologin zusammen mit einem internationalen Forschungsteam erstmals den Schaltkreis identifizieren, der für das Durchhaltevermögen der Fruchtfliegen verantwortlich ist. Gesteuert wird es von den Botenstoffen Dopamin und Octopamin. Während Letzteres die Bereitschaft, sich anzustrengen, senkt, steigert Dopamin die Motivation. Da es die Botenstoffe und Schaltkreise auch im Gehirn von Säugetieren gibt, gehen die Forscherinnen und Forscher davon aus, dass die Mechanismen ähnlich sind.
Motivation ist Chefsache
Im Silicon Valley fing alles an. Dort sorgen seit Jahren Chief Happiness Officers (CHOs) für eine glückliche Belegschaft. Mittlerweile sind die Glückschefs in der ganzen Welt aktiv. Sie organisieren Events, stellen ein Sportprogramm auf die Beine, sind Ansprechpersonen für die Sorgen und Wünsche der Mitarbeitenden und stärken vor allem die Unternehmenskultur so, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschätzt fühlen.

Sicher, um Sportprogramme oder angenehme Arbeitsbedingungen kümmert sich die Chefetage schon seit vielen Jahrzehnten. Neu ist: CHOs sollen die Produktivität des Unternehmens steigern. Schließlich belegen zahlreiche Studien, dass zufriedene Mitarbeitende mehr leisten. In Frankreich ist das neue Berufsbild übrigens besonders gefragt. Hier hatte man die Bedeutung eines angenehmen Arbeitsalltags zu häufig vernachlässigt
Think positive! Oder besser doch nicht?

Einfach nur positiv denken, dann läuft das schon. Dieser Rat von so manchen Motivationsfachleuten verhilft nicht unbedingt zum Erfolg, wie neuere Forschungen zeigen. Danach haben beispielsweise Studierende umso weniger Erfolg, je positiver sie sich den Start ins Berufsleben ausmalen.
Positive Fantasien über die Zukunft signalisieren nämlich, schon angekommen zu sein – und rauben somit die Energie, die es braucht, um sich die Wünsche zu erfüllen. Was hilft? Den Fantasien die Realität und ihre Hindernisse entgegenzustellen.