Hays' Corner: Missverhältnis benötigter Qualifikationen

Stattdessen nimmt die Diskrepanz zwischen dem Know-how der Fachkräfte und den von den Unternehmen benötigten Qualifikationen zu. Folgerichtig steigen auf dem deutschen Arbeitsmarkt die Gehälter für Hochqualifizierte in wissensintensiven Industrien wie der Hightechbranche weiter spürbar an. Das sind die zentralen Erkenntnisse der siebten Ausgabe des Hays Global Skills Index, den Hays in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Oxford Economics im September 2018 veröffentlicht hat.
Der Index untersucht die Arbeitsmärkte in 33 Ländern und misst hier die Möglichkeit von Unternehmen, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden. Der Gesamtindex stieg in diesem Jahr von 5,3 auf 5,4 leicht an und verweist damit auf einen wachsenden Druck auf dem globalen Arbeitsmarkt. Dies liegt laut Index vor allem an dem zunehmenden Missverhältnis zwischen den vorhandenen und den von Unternehmen nachgefragten Kompetenzen der Fachkräfte. So lässt sich für die Hälfte der bewerteten Märkte (16 von 33) feststellen, dass einer wachsenden Anzahl offener Stellenangebote gleichzeitig eine höhere Langzeitarbeitslosigkeit gegenübersteht.
Investitionen in Arbeit und Kapital haben sich verringert
Vor allem für Europa, den Nahen Osten und Amerika zeigt der Index zudem ein schwaches Produktivitätswachstum auf. Dadurch haben sich Investitionen in Arbeit und Kapital verringert. Diese Stagnation wird durch die alternde Bevölkerung, einen sinkenden Welthandel sowie geringere Ausgaben für Bildung und Ausbildung weiter forciert.
„Durch technologische Entwicklungen wie die künstliche Intelligenz oder Machine Learning werden die Lücken zwischen den Fertigkeiten der Fachkräfte und dem von den Unternehmen benötigten Know-how noch schwieriger zu schließen sein. Daher müssen Unternehmen deutlich stärker in Bildung und Ausbildung direkt am Arbeitsplatz investieren“, bilanziert Dirk Hahn, Vorstand der Hays AG, die Ergebnisse des aktuellen Index.
Die Ergebnisse des Hays Global Skills Index 2018
Hays Global Skills Index

Der Index basiert auf einer Analyse von sieben Indikatoren, welche die Situation der jeweiligen Arbeitsmärkte durchleuchten. Zu diesen Indikatoren zählen das Bildungsniveau, die Flexibilität der Arbeitsmärkte und das Gehaltsniveau sowie das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage bei Fachkräften. Je höher der Index in der Skala von 0 bis 10 liegt, umso angespannter ist der jeweilige Arbeitsmarkt.